Aschchabad - Der turkmenische Präsident Saparmurat
Nijasow mag Live-Musik - und hat deshalb ein "Anti-Playback-Dekret"
erlassen. Bei Konzerten, im Fernsehen und sogar auf Hochzeiten darf
Musik in dem zentralasiatischen Staat künftig nicht mehr aus der
Konserve kommen, wie das Regierungsorgan "Neitralnij Turkmenistan" am
Dienstag berichtete. Nijasow ist ein großer Musikliebhaber und
besucht häufig Konzerte, bei denen er sich meist Lobgesänge auf seine
Person anhören kann, deren Texte er selbst verfasst hat. Die besten
Interpreten erhalten vom Staatschef Prämien in Höhe von umgerechnet
vier bis acht Millionen Euro.
"Einfluss ausländischer Faktoren"
"Die Epoche der Unabhängigkeit ist geprägt von der authentischen
Entfaltung der nationalen Kunst und Kultur", sagte Nijasow dem Blatt
zufolge bei der Unterzeichnung des Dokuments. "Dieses Dekret ist
unabdingbar für die Verteidigung der kulturellen, einschließlich der
musikalischen Traditionen der turkmenischen Nation gegen den
negativen Einfluss ausländischer Faktoren."
Nijasow ist Präsident auf Lebenszeit und hat zugleich die
Funktionen des Regierungschefs und des Oberkommandierenden der Armee
inne. Außerdem ist er Vorsitzender der Demokratischen Partei
Turkmeniens, der einzigen zugelassenen Partei in dem Land, in dem
jegliche Form der Opposition verboten ist. (APA/AFP)