Rom - Die Österreicher bleiben dem "Hausmeisterstrand" Jesolo treu. Trotz der Krise im italienischen Tourismus ist die Zahl der österreichischen Besucher im Juli gewachsen. Die Zahl der Ankünfte kletterte um vier Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat 2004. Die Österreicher verbrachten durchschnittlich 5,5 Tage in der Badeortschaft an der Adria.

Italien gesamt klagt über Urlauberrückgang

Im Gegenteil zu Jesolo stöhnt die Touristenbranche im Rest Italiens wegen des Rückgangs ausländischer Besucher. Bis Ende September rechnet die Branche mit einem siebenprozentigen Rückgang in der Ausländerzahl. Auch die Zahl der italienischen Urlauber ist um fünf Prozent rückgängig, ergab eine Studie des Verbands der italienischen Reisegesellschaften Assotravel.

Experten machen zwei Hauptursachen für die Krise verantwortlich. Zum einen haben die italienischen Kunden ihre Urlaubstage stark eingeschränkt - dies in offenkundiger Reaktion auf die allgemeinen rezessiven Tendenzen in der Wirtschaft. Dabei entfallen auf die Inländer fast zwei Drittel der Tourismus-Nachfrage.

Unstimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis

Zum anderen scheint sich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis verschlechtert zu haben. Dadurch verschlechterte sich die Binnennachfrage zusätzlich. Bei Stillstand im Leistungsangebot haben die aggressiven Preiserhöhungen die Attraktivität des Stiefelstaates arg mitgenommen

Nach Angaben der Welttourismus-Organisation wurde Italien 2004 in Bezug auf die Zahl der ausländischen Besucher von China vom vierten auf den fünften Rang verdrängt. Erlösmäßig konnte das Land jedoch gegenüber dem Vorjahr den vierten Platz behaupten hinter den USA, Spanien und Frankreich. Allerdings war Italien bis 1997 noch die Nummer zwei gewesen. (APA)