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Der Neanderthaler: Alles andere als ein primitiver Keulenschwinger.

Foto: APA/Reichmann
Mettmann - Drei Ausstellungen und ein wissenschaftlicher Kongress erinnern im kommenden Jahr an die Entdeckung des Neanderthalers vor 150 Jahren. Unweit der kürzlich wiedergefundenen Stelle, wo Arbeiter im Sommer 1856 auf die Urmenschen-Reste gestoßen sind, startet das Neanderthal-Museum im Mai das Jubiläumsjahr "Neanderthaler & Co." mit einer Ausstellung, die das überholte Klischee vom primitiven Keulenschwinger demontiert. Das Westfälische Archäologie-Museum in Herne macht ab Juni (bis April 2007) die schwankenden Klimabedingungen der Steinzeit deutlich, in denen die Neanderthaler über 200.000 Jahre lang gelebt haben. Dies teilten die Veranstalter am Dienstag im Neandertal mit.

Ins Rheinische Landesmuseum Bonn, wo unter anderem das historische Skelett des "Namenspatrons" aller Neanderthaler gezeigt wird, kommen rund 70 Fossilienfunde aus Europa, Afrika und Asien zum bisher weltweit größten "Urmenschentreffen". Die Ausstellung "Roots" (7. Juli bis 19. November) stellt in diesem Umfang erstmals anhand von bis zu acht Millionen Jahre alten wertvollen Knochenresten die Entwicklung der menschlichen Art dar. Wissenschafter aus Europa, den USA, China und Israel wollen auf einem auch für interessierte Laien zugänglichen Kongress in Bonn strittige Fragen der Neanderthaler- Forschung wie dessen Verwandtschaft mit dem modernen Menschen diskutieren.

Als populäre Attraktion wartet in der Herner Klima-Schau "Leben in Extremen" das tiefgefrorene Mammutbaby "Dima" auf die Besucher. Sie können im Mettmanner Neanderthal-Museum zudem ihr Computer-Porträt als Neanderthaler mitnehmen. Die Deutsche Post schließlich erinnert mit einer Sondermarke (2,20 Euro) an unseren ausgestorbenen Vetter. (APA/dpa)