Laibach/Wien - Die Auswirkungen der starken Regenfälle haben am Dienstag auch in Slowenien immer schlimmere Ausmaße angenommen. Bange Stimmung herrschte vor allem in der Region Pomurje ("Übermur"), dem nordöstlichsten Zipfel des Landes, wie der Laibacher Internetdienst "24ur.com" berichtet.

Mit 6.000 Sandsäcken sollte verhindert werden, dass die Mur über ihre Ufer tritt. Ein Dammbruch hätte dort "katastrophale Auswirkungen", hieß es. In der Region Posavje wurden 270 Erdrutsche gezählt, zahlreiche Häuser mussten dort evakuiert werden.

In der Grenzstadt Oberradkersburg (Gornja Radgona) erreichte die Mur am Montagabend mit 1.300 Kubikmeter pro Sekunde ihren stärksten Durchlauf seit 50 Jahren, in der Nacht ging der Wasserstand nur um 20 Zentimeter zurück. Zwar konnten Überschwemmungen weitgehend verhindert werden, doch wurde befürchtet, dass die durchweichten Dämme dem Wasserdruck nicht mehr lange Stand halten werden.

Keller und Straßen überflutet

Im gesamten Osten des Landes wurden Dutzende Keller unter Wasser gesetzt, zahlreiche Straßen wurden überflutet oder von den Wassermassen weggerissen. In der Region um Cilli (Celje) sind mehrere Häuser nach den starken Regenfällen vom Wochenende von der Außenwelt abgeschnitten.

Die slowenische Regierung hat den Betroffenen der Unwetter eine Finanzhilfe in Höhe von 80 Millionen Tolar (334.015 Euro) in Aussicht gestellt. Dies ist laut "24ur.com" aber nur "ein Tropfen auf den heißen Stein", da jeder einzelne Murenabgang Schäden in Höhe von 20 bis 60 Millionen Tolar verursacht habe. (APA)