"Der beste Vergleich für die aktuelle Flut ist sicherlich das Pfingsthochwasser 1999, das auch in etwa die gleiche Region betraf", sagte Anselm Smolka, der stellvertretender Leiter der GeoRisikoForschung des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück, am Mittwoch. Die Flut habe damals volkswirtschaftliche Schäden in Österreich, Deutschland und der Schweiz von mehr als 700 Mio. Euro verursacht. 320 Mio. Euro davon seien versichert gewesen. Die Münchener Rück selbst habe Lasten von rund 20 Mio. Euro geschultert.
Schweiz: 320 Mio. Euro Schaden
In der Schweiz bezifferten Versicherer die Schäden für das Land in einer ersten Schätzung auf mehr als eine halbe Mrd. Franken (rund 320 Mio. Euro).
Sowohl die Münchener Rück als auch Deutschlands größter Erstversicherer Allianz rechnen damit, frühestens am Freitag konkrete Zahlen zu den Flutschäden nennen zu können. "Erst einmal muss das Wasser ablaufen", sagte eine Sprecherin der Allianz. Auch sie zog den Vergleich zum Pfingst-Hochwasser 1999, das den Konzern mit rund 16 Mio. Euro belastet hat.
Analysten gaben sich gelassen. "Ich nehme nicht an, dass das ein großes Thema wird", sagte Lucio di Geronimo von der HVB. "Bei Münchener Rück und Allianz dürfte das im Rahmen der durchschnittlichen jährlichen Katastrophenschäden bleiben." Grund dafür sei, dass etwa im Vergleich zum Elbe-Hochwasser 2002 weit weniger Ballungsgebiete betroffen sind. Auch verteilten sich die Lasten auf weitaus mehr Versicherer.
Die Allianz-Papiere verloren am Mittwoch dennoch 0,7 Prozent auf 107,40 Euro, die Münchener-Rück-Aktie gab 1,1 Prozent auf 92,43 Euro nach. Die Anteilsscheine der Swiss Re gaben ein Prozent nach, die von Zurich Financial Services 1,7 Prozent.
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