Wien – Der relativ sichere achte Listenplatz für die kommende Wien-Wahl am 23. Oktober ist Christoph Chorherr offenbar zu weit hinten. Der Grün-Abgeordnete präsentierte am Dienstag seine Persönlichkeits-Kampagne, mit der er um Vorzugsstimmen wirbt. Dies sei die Möglichkeit für den Wähler, eine bestimmte Politik innerhalb einer Partei zu forcieren, erklärte er. Und betonte mehrfach, damit Grünen-Spitzenkandidatin Maria Vassilakou unterstützen zu wollen. Neben Diskussionsveranstaltungen setzt er auf einen Weblog .

Richtungskampf

Bei den anderen Parteien wertet man die Chorherr- Kampagne als Zeichen für einen innerparteilichen Richtungskampf zwischen bürgerlichen und liberalen Grünen. Aus dem Wahlkampfbüro der SPÖ heißt es, dass kein zentraler Persönlichkeitswahlkampf geplant sei, auf Bezirksebene aber durchaus einzelne Kampagnen möglich wären. Bürgermeister Michael Häupl sei ohnedies ein "Selbstläufer". Auch die ÖVP konzentriert sich ganz auf ihren Spitzenkandidaten Johannes Hahn.

Ebenso wird es in der FPÖ keine Persönlichkeits-Wahlkämpfe geben. Landesparteisekretär Harald Vilimsky: "Bei uns kocht niemand sein eigenes Süppchen." Ähnlich reagiert das BZÖ: "Wir sind ein gutes Team – ohne Flügelkämpfe." (red/DER STANDARD, Printausgabe, 24.8.2005)