Genf/Libreville - Nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch in weiten Teilen Afrikas leiden die Menschen derzeit unter verheerenden Überschwemmungen. Der westafrikanische Staat Sierra Leone erlebe das schlimmste Hochwasser seit mindestens 60 Jahren, teilte die UNO am Dienstag in Genf mit.

Es gebe sicherlich Tote in Sierra Leone, aber es lägen noch keine Zahlen vor, sagte die Sprecherin des UNO-Büros für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), Elisabeth Byrs. Seit zehn Tagen fällt starker Regen auf das Land; Flüsse traten über die Ufer. Einige Dörfer seien komplett unter Wasser, sagte Byrs. Die UNO habe bereits Hilfe an die Opfer in den zugänglichen Gegenden verteilt. Jetzt werde der Ausbruch von Seuchen befürchtet.

Heftige Regenfälle

Bereits seit Wochen sorgen heftige Regenfälle in vielen Staaten im Westen, Zentrum und Osten Afrikas für Überschwemmungen. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben, darunter mindestens 15 in Nigeria beim Einsturz einer Brücke. Tausende Menschen verloren in Äthiopien, Sierra Leone, Zentralafrika und anderen Ländern ihr Obdach.

In der Region Karamoja im Nordosten Ugandas sind seit einer Woche 175.000 Menschen von jeglicher Lebensmittelhilfe abgeschnitten, nachdem eine Brücke durch den starken Regen zerstört wurde. Auch der Senegal leidet unter Überschwemmungen. Am Samstag hatte die Hauptstadt Dakar 180 Millimeter Niederschlag verzeichnet. Betroffen sind auch die westafrikanischen Staaten Gambia, Guinea und Guinea-Bissau.(APA/AFP)