Für das in der Wirbelsäulenchirurgie führende Zwettler Kompetenzzentrum meinte Weissinger, dass etwa 80 Prozent der österreichischen Bevölkerung mindestens einmal mit der Wirbelsäule ernste Probleme hätten. Die in Deutschland produzierte künstliche Bandscheibe aus Kunststoff und Metall komme bei einem gewissen Prozentsatz der Patienten in Frage, nicht etwa bei einem Bandscheibenvorfall. Zum Einsatz gelange sie, wenn nach konservativen Behandlungen therapieresistente Schmerzen auftreten. Im Gegensatz zur Wirbelsäulenversteifung erhält die künstliche Bandscheibe eine bestimmte Flexibilität.
Mensch
Künstliche Bandscheibe kam erstmals in Niederösterreich zum Einsatz
Am Krankenhaus Zwettl in Wirbelsäule eingesetzt
St. Pölten - NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Wolfgang Sobotka
(V) und Primarius Manfred Weissinger vom Krankenhaus Zwettl haben am
Dienstag in St. Pölten ein für Niederösterreich bis dato
einzigartigen Projekt präsentiert: In dem Waldviertler Spital wurde
eine künstliche Bandscheibe in die Wirbelsäule eingesetzt. Sobotka
sprach von einem hervorragenden Beispiel für die Leistungen zur
Verbesserung traditioneller Krankheitsbilder.
Im Kreis der als Kompetenzzentren etablierten
niederösterreichischen Kliniken leiste das Krankenhaus im Waldviertel
bei orthopädischen Problemen exzellente und zuletzt bei der "Zwettler
Hüfte" international viel beachtete Arbeit, betonte Sobotka. Die
erste Einsetzung einer künstlichen Bandscheibe sei vom Land und vom
NÖGUS unterstützt worden. Anwendungsorientierte und vernetzte
Forschungsarbeit wie diese rechtfertige nicht zuletzt den intensiven
Ausbau der NÖ Krankenhaus-Infrastruktur. (APA)