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"Eigenplagiats"-Vorwürfe gegen Markus Lüpertz

Foto: APA/dpa/Roland Weihrauch
Salzburg - In einem offenen Brief an den künstlerischen Leiter der Salzburg-Foundation, Walter Smerling, hat der Salzburger Planungsstadtrat Johann Padutsch (BL), heute, Dienstag, den Verdacht des "Plagiats" gegen den Bildhauer Markus Lüpertz geäußert. Dieser hatte im Juli im Auftrag der Salzburg Foundation eine Mozart-Skulptur auf dem Salzburger Ursulinenplatz errichtet, die mit einer Skulptur namens "Judith" aus dem Jahr 1995 tatsächlich eine Reihe erheblicher Gemeinsamkeiten aufweist.

Padutsch schrieb, er fühle sich in Sachen Kunst keinesfalls als Experte. "Jetzt habe ich allerdings per Zufall einen Artikel des Kunstmagazins 'Art' vom August 2005 erhalten, in dem eine Lüpertz-Figur mit dem Titel 'Judith' dargestellt ist, die unserem 'Ursulinen-Wolferl' doch verblüffend ähnelt. Hat der liebe Herr Lüpertz hier quasi sein eigenes Plagiat errichtet, oder muss ich endgültig zur Kenntnis nehmen, dass ich mich schlicht und ergreifend nicht auskenne?"

"Ähnlichkeit nur in Grundelementen"

Der künstlerische Leiter der Salzburg Foundation, Walter Smerling, wies am Dienstag den Plagiats-Verdacht von Planungsstadtrat Johann Padutsch (BL) vehement zurück. "Der Vorwurf ist Plagiats sei absolut lächerlich. Die Figuren sind eigenständig und gleichen einander nur in einigen wenigen, grundsätzlichen Elementen", sagte Smerling in einer Aussendung. Er kenne die Figur "Judith" sehr genau und hätte ein Abkupfern des Künstlers von sich selbst für Salzburg nie akzeptiert.

Plan der Salzburg Foundation

Die Salzburg Foundation plant, im Lauf von zehn Jahren zehn verschiedene Kunstwerke in prominenten öffentlichen Räumen in der Stadt aufzustellen, Markus Lüpertz ist mit seiner Mozart-Skulptur nach Anselm Kiefer, Mario Merz und Marina Abramovic der vierte Künstler dieser Serie. Der Sponsor der Salzburg Foundation, die Credit Suisse, hat diese Aktion heuer mit 500.000 Euro finanziert, Lüpertz selbst soll 360.000 davon bekommen haben. Walter Smerling und andere Vertreter der Salzburg Foundation waren für die APA bisher nicht erreichbar.(APA)