Washington - Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt einem US-Bericht zufolge von weniger als zwei Dollar (1,63 Euro) pro Tag und damit unterhalb der international festgelegten Armutsgrenze. Allein in Tansania müssten 73 Prozent der Einwohner mit weniger als zwei Dollar täglich auskommen, heißt es in dem am Dienstag in Washington vorgestellten Jahresbericht 2005 des Forschungsinstituts Population Reference Bureau (PRB).

Nur 62 Prozent der Bewohner ländlicher Regionen in dem ostafrikanischen Land hätten Zugang zu Trinkwasser. Lediglich 20 Prozent der verheirateten Frauen im gebärfähigen Alter würden moderne Verhütungsmethoden anwenden. Die Lebenserwartung betrage im Durchschnitt 44 Jahre. Grund sei die Verbreitung des Aids-Virus.

Weltweit hat der Studie zufolge ein Drittel der Landbevölkerung keinen Zugang zu Trinkwasser. Die Sterblichkeitsrate von Kindern liegt in Afrika 15 Mal über der Rate in Industrieländern. "Man kann die Armut nicht reduzieren, wenn eine große Anzahl der Menschen keinen Zugang zu Basisgesundheitsdiensten und Trinkwasser hat", sagte PRB-Direktor Bill Butz. Anfang Juli hatten die Staats- und Regierungschefs der G8 beschlossen, bis 2010 die Entwicklungshilfe auf 42 Milliarden Euro zu verdoppeln. (APA)