Washington - Literaturnobelpreisträger Günter Grass und andere europäische Prominente haben die Freilassung einer US-Journalistin gefordert, die am (morgigen) Mittwoch bereits 50 Tage in Beugehaft sitzt. Judith Miller von der "New York Times" weigert sich, vor Gericht einen Informanten zu nennen.

In Zeiten, in denen mehr und mehr Reporter getötet oder als Geiseln genommen würden, sei die Festnahme eines Journalisten in einem demokratischen Land "mehr als ein Verbrechen, sie ist ein Justizirrtum", heißt es in der Petition, zu deren 27 Unterzeichnern auch der französische Philosoph Bernard-Henri Levy, die Filmregisseure Wim Wenders und Pedro Almodóvar, die deutsche Fernsehjournalistin Sabine Christiansen, der frühere polnische Außenminister Bronislaw Geremek sowie die österreichische Psychotherapeutin Rotraud Perner gehören.

Die Petition geht auf eine Initiative von Reporter ohne Grenzen (RoG/RSF) zurück. In dem US-Rechtsstreit geht es um die Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame vor zwei Jahren. Ein oder mehrere Regierungsmitarbeiter hatten ihren Namen preisgegeben. Ein Bundesgericht in Washington will herausfinden, wer die Informanten waren. (APA/AP)