Bern - Seit dem 1. April 2004 erhalten Asylsuchende in der Schweiz, auf deren Gesuch nicht eingegangen wurde, keine Sozialhilfe mehr. Es wird ihnen nur die von der Verfassung garantierte minimale Nothilfe gewährt. Im ersten Jahr waren 4.450 Asylsuchende betroffen, von denen 16 Prozent durchschnittlich während 68 Tagen Nothilfe bezogen. Der Sozialhilfestopp und die Beschleunigung der Verfahren habe dazu geführt, dass die Gesuchszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent abgenommen hätten, sagte der Schweizer Justizminister Christoph Blocher. Der Rückgang liege weit über dem europäischen Mittel von minus 22 Prozent. Gleichzeitig habe der Anteil der positiven Asylentscheide zugenommen. Die Anerkennungsquote für "echte" Flüchtlinge liege heute bei zehn Prozent, sagte Blocher. Zusammen mit den vorläufig Aufgenommenen könnten rund 40 Prozent der Asylsuchenden in der Schweiz bleiben. Die Zahl der laut Blocher unbegründeten Asylgesuche müsse weiter reduziert werden. Wie in der Asylgesetzrevision vorgesehen, sollte der Sozialhilfestopp auf alle Asylsuchenden mit Negativentscheid ausgedehnt werden. (APA/sda)