Santa Maria - Die Mutter des 15-jährigen Buben, der US- Popstar Michael Jackson des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte, muss sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft im Bezirk Los Angeles wirft Janet Arvizo in fünf Punkten Betrug und Meineid vor, berichtete der Sender CNN am Dienstag (Ortszeit).

Am 7. September muss sie sich vor einem Richter einfinden. Die Frau soll sich durch falsche Angaben bei den Behörden über 18.000 Dollar (über 14.700 Euro) an Sozialhilfe-Zahlungen erschwindelt haben.

Eine kalifornische Jury hatte den Popstar im Juni nach einem knapp sechsmonatigen Strafverfahren vom Vorwurf des sexuellen Kindesmissbrauchs freigesprochen. Jacksons Anwälte stellten Arvizo als Lügnerin und Betrügerin dar, die mit ihrem Sohn die Anschuldigungen gegen den Sänger erfunden habe.

Vor ihrer Zeugenaussage hatte sich die Frau auf den fünften Verfassungszusatz der USA berufen, um sich selbst durch ihre Aussage nicht belasten zu müssen. Damit durften Jacksons Anwälte sie nicht zu den umstrittenen Sozialhilfe-Zahlungen befragen.

Jackson-Anwalt Brian Oxman sagte dem Sender CNN am Dienstag, dass er Ermittlungen über die Frau angestellt habe. Auf Jacksons Wunsch hin seien diese Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden.

Während des Missbrauchprozesses kam ans Licht, dass Arvizo in einer von ihr geführten Schadenersatzklage 2001 gegen eine Kaufhauskette mit 150.000 Dollar abgefunden worden war. In ihrem Antrag auf Sozialhilfe tauchte diese Summe aber nicht auf. Damit kassierte die Familie höhere Hilfszahlungen ab, als ihr eigentlich zustanden, lautet der Vorwurf. (APA/dpa)