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Auch am Rande der Deutschland-Tour war Armstrong natürlich ein Thema.

Foto: APA/EPA/Breloer

Paris - Die jüngsten Doping-Vorwürfe gegen den siebenfachen Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong sind nach den Worten von Frankreichs Sportminister Jean-Francois Lamour derzeit nicht bewiesen. "Ich kann (dies) nicht bestätigen", sagte Lamour am Mittwoch. "Ich weiß dank des Labors, dass es 1999 EPO-Fälle gab, weil das Labor die Proben nachgetestet hat. Aber diese Informationen stehen überhaupt nicht in Verbindung mit einem Namen", sagte er.

Lamour sagte, er habe Zweifel an der Schuld Armstrongs, da ihm die Identifizierung der Proben unbekannt sei. Es sehe so aus, als ob derzeit nur der Journalist diese Information habe, sagte er.(APA/Reuters)

Reaktionen der Presse:

Frankreich:

"Liberation": "Armstrong eingeholt, eine Enthüllung erschüttert die Welt des Radsports. Der Amerikaner hat sich am Ende doch schnappen lassen."

"Le Parisien": "Der Mythos Armstrong ist am Ende. Das wahre Gesicht des Lance Armstrong ist jetzt endlich enthüllt. Er, der als größter Champion in der Geschichte des Radsports galt, ist heute des Dopings beschuldigt."

"Le Figaro": "Armstrong mit dem Vorwurf des Schummelns konfrontiert. Sieben Jahre lang hielt sich hartnäckig der Verdacht, Zweifel häuften sich auf. Und jetzt dieser Donnerschlag."

"France Soir": "Knapp einen Monat nach dem Rückzug des Amerikaners von der Tour bestätigen sich so sieben Jahre des Argwohns. Zweifellos wird das jetzt nur der Anfang sein. Endlich fällt Armstrongs Maske. Und in der Welt des Radsports herrschen Resignation und Wut."

Schweiz:

"Neue Zürcher Zeitung": "Lance Armstrong auf wankendem Sockel. Doch nun steht das Pokerface als Falschspieler da. Lieber spät als nie. In Armstrongs Fall hätte es jedoch nie und nimmer so lange dauern dürfen."

"Blick": "Heuchler Armstrong ist entlarvt. Dass er (...) Epo gespritzt hat und auch noch den Kampf des Radsport-Weltverbandes (UCI) gegen Doping sogar finanziell unterstützte, zeigt die Selbstherrlichkeit des Texaners."

"Tages-Anzeiger": "Lance Armstrong nach sieben Tour-Siegen als Lügner entlarvt. Jetzt steht er als Lügner da, der um den Wert seines historischen Tour-Rekords bangen muss."

Spanien:

"As": "Erwischt. Eingefrorene Urinproben zeigen, dass Armstrong bei mindestens sechs Etappen der Tour 1999 EPO eingenommen hat."

"Marca": "Nach seinem siebenten Tour-Sieg und seiner goldenen Pensionierung glaubte Armstrong, nunmehr vor Kritiken sicher zu sein. Er hat sich getäuscht."

"El País": "Armstrong hat keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, denn die vor sechs Jahren entnommenen A-Proben existieren nicht mehr."

Deutschland:

"Bild" (Online): "Doping-Skandal Armstrong. Der Gelbe Lügen-Gigant. Wir sehen seine Rennen mit anderen Augen. Wir denken daran, wie Armstrong bei seinen Tour-Siegen 2000 und 2001 Jan Ullrich in den Bergen mit seinem Turbo-Antritt abhängte. Eigentlich hätte der Texaner gar nicht starten dürfen, denn er wäre gesperrt gewesen. Demnach waren es gestohlene Siege!"