Wenn die Gute anfängt ihre Gedichte vorzutragen, kann man getrost menschlichen Bedürfnissen nachgehen. Dann wird es nämlich zäh. Die Rede ist von Patti Smith, der großen alten und immer noch wütenden New Yorker Punk-und Rock- und eben auch Poesie-Veteranin, die heute, Mittwoch, die Bühne der Wiener Arena betreten wird.

Leider neigt die 1946 in Chicago geborene Smith dazu, ihre Konzerte mit Gedichten zu unterbrechen und die sind nun einmal nicht nach jedermanns Fasson, sondern eher anstrengend. Ansonsten zählt die von Legionen nachgeborener Rockgrößen wie etwa Michael Stipe von R.E.M. zu Recht verehrte Dame als intensive Bühnenarbeiterin, die nicht nur ihre "Evergreens" wie "Because The Night", "Rock 'n' Roll Nigger" oder "Gloria" zum Besten gibt, sondern auch beständig ihr nicht zu geringes Repertoire neu auslotet.

In ihrer aktuellen Tourband ist übrigens ein anderer Unsterblicher zu erleben: Tom Verlaine, ebenfalls ein New Yorker Punk-Urgestein und als solches einst Kopf der Band Television, ist an der Gitarre zu erleben.

Vielleicht geht da ja sogar der "Marquee Moon" auf . . . (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 24.08.2005) 24. 8. Arena, 3., Baumg. 80, (01) 798 85 95. 19.00