Wiedereröffnung als "Jugendlager"
Zwar seien die während des Bosnien-Krieges betriebenen bekannten Lager geschlossen worden, hätten aber als "Jugendlager" getarnt wieder aufgemacht. "Sie werden in der Regel von einem früheren Mujaheddin-Mitglied geleitet, jemand mit militärischer Erfahrung, oder ein fundamentalistischer Prediger", sagte Kohlmann. Die Ausbildungscamps befänden sich in den Bergen oder sogar Nationalparks. "Es klingt zwar lächerlich, aber es ist schwer, ihnen auf die Spur zu kommen". Die Lagerleiter würden nämlich sehr leicht den Ort wechseln können. Außerdem würde teilweise innerhalb von Jugendzentren und Turnsälen von Schulen trainiert. Kohlmann betont aber, dass nur sehr wenige Einheimische an diesen Aktivitäten beteiligt seien. Es handle sich hauptsächlich um Syrer, Ägypter und Algerier.
Zuflucht für Terroristen
Zahlreiche Terroristen hätten in Bosnien Zuflucht gefunden, darunter der Marokkaner Karim Said Atmani. Der von einem französischen Gericht wegen seiner Verwicklung in Attentatspläne verurteilte Atmani sei jüngst "wegen guter Führung" aus der Haft entlassen worden. "Das ist sehr beunruhigend. Er hat versprochen, den Jihad (Heiligen Krieg) bis zum Ende zu führen, das heißt bis zum Tod oder Sieg", sagte Kohlmann.