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Hollande steht seit 1997 an der Spitze der Sozialistischen Partei (PS). Nach drei Erfolgen bei den Senats-, Regional- und Europawahlen im vergangenen Jahr noch gefeiert, gilt er seit dem Debakel während des Referendums für die EU-Verfassung im Mai nicht mehr als Herr der Partei. Damals hatte der ehemalige Premierminister Laurent Fabius gegen die offizielle Parteilinie für die Ablehnung der Verfassung geworben. Fabius, früher Stellvertreter Hollandes an der Spitze von Frankreichs größter Oppositionspartei, wurde daraufhin aus dem Parteivorstand ausgeschlossen. Um ihn und die parteiinterne Gruppierung Neue Sozialistische Partei (NPS) scharen sich seitdem die Abweichler.

Foto: AP/Jerome Delay
Paris - Seit einigen Tagen ist der seitdem schwelende Streit in eine offene Auseinandersetzung umgeschlagen. Ex-Regierungschef Michel Rocard hatte vergangene Woche vorgeschlagen, eine neue Partei zu gründen, wenn Fabius oder andere Abweichler beim Parteitag im November in Le Mans die Oberhand bekämen. Ex-Gesundheitsminister Bernard Kouchner hatte am Dienstag nachgelegt und gesagt, er sei angesichts der tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten mit Fabius bereit, eine Spaltung zu riskieren. Ab Freitag treffen die Protagonisten direkt aufeinander: Dann halten die Sozialisten in La Rochelle ihre so genannte Sommeruniversität ab.

"Keine größere Belohnung"

Der angeschlagene Parteichef der Sozialisten wiederrum, Francois Hollande, will nach den Präsidentschaftswahlen 2007 abtreten. Er könne sich "keine größere Belohnung" vorstellen, als sich nach der Wahl eines sozialistischen Kandidaten in das höchste Staatsamt von der Parteispitze zurückzuziehen, sagte Hollande dem am Donnerstag erscheinenden Wochenmagazin "Le Nouvel Observateur". Heute sehe er trotz der parteiinternen Kritik an seiner Führung und einer inzwischen offen diskutierten Spaltung dazu keine Veranlassung. "Ich stehe zu meiner Bilanz", sagte er. "Meine Aufgabe ist noch nicht erfüllt." (APA/AFP)