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In Jerusalem wurden ein ultra-orthodoxen Juden von einem Palästinenser erstochen, ein zweiter erlitt Verletzungen.

Foto: APA/EPA/Daniel Harrington
Tulkarem - Bei einer israelischen Militäroperation in einem Flüchtlingslager im Westjordanland sind nach Angaben örtlicher Krankenhäuser fünf Palästinenser getötet worden. Den Angaben zufolge, war eine größere Einheit israelischer Soldaten am Vorabend in das Lager Tulkarm auf der Suche nach islamischen Extremisten eingedrungen. Bei einem Schusswechsel töteten sie fünf Anhänger des Islamischen Jihad und der Al-Aksa-Brigaden. Palästinenser erklärten, drei der Getöteten hätten sich kürzlich im Rahmen eines Abkommens den palästinensischen Sicherheitskräften angeschlossen.

In israelischen Militärkreisen hieß es, Ziel sei eigentlich gewesen, die Männer festzunehmen. Diese hätten jedoch das Feuer eröffnet. Die Gruppe soll dem Rundfunkbericht zufolge für den Anschlag in der israelischen Stadt Netanya im Juli sowie für einen Selbstmordanschlag auf einen Nachtclub in Tel Aviv im Februar verantwortlich sein. Die Gruppe kämpft für die Zerstörung des Staates Israel.

Abbas verurteilt Tötung

Nach dem Tod der fünf militanten Palästinensern im Westjordanland hat Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) Israel vorgeworfen, den Nahost-Friedensprozess zu untergraben. Er verurteile den israelischen Armeeeinsatz, erklärte Abbas am Donnerstag. Israel trage die Verantwortung für die möglichen Konsequenzen. Ein derartiges Vorgehen zerstöre den Friedensprozess und den derzeitigen Waffenstillstand der radikalen Palästinenserorganisationen. Der Islamische Jihad droht indes mit Vergeltung für das "Massaker" von Tulkarem: Es werde eine "schnelle und folgenreiche Antwort" innerhalb Israels geben, erklärten die Al-Quds (Jerusalem)-Brigaden, der militärische Arm der Organisation.

Palästinenser erstach einen ultra-orthodoxen Juden

Zuvor erstach ein Palästinenser in der Altstadt von Jerusalem einen ultra-orthodoxen Juden. Ein zweiter orthodoxer Jude habe bei dem Messer-Angriff leichtere Verletzungen erlitten, teilte die Polizei mit. Der Angriff in der Nähe des Jaffa-Tores zur Altstadt war der erste seit dem Ende des israelischen Abzugs aus den 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen und aus vier der 120 Siedlungen im Westjordanland am Dienstag. Nach Angaben des Rettungsdienstes sollen beide Opfer amerikanische Staatsbürger gewesen sein.

Am 17. August, dem ersten Tag des Abzugs, hatte ein jüdischer Siedler im Westjordanland vier Palästinenser erschossen.

Mörserangriff auf Ortschaft in Nordisrael

In der nordisraelischen Ortschaft Margaliot ist am Donnerstag eine Mörsergranate explodiert, die aus dem Libanon abgeschossen wurde. Das Geschoss landete in einem Hühnerstall; mehrere Tiere wurden getötet. Die Streitkräfte leiteten eine Untersuchung ein.

In der Vergangenheit haben Hisbollah-Kämpfer im Libanon mehrfach Ortschaften auf der anderen Seite der Grenze angegriffen. (APA/Reuters/Red)