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Salzburg - Um eine Hausdurchsuchung wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material zu verhindern, hatte am 4. April 2005 ein 36-jähriger Salzburger im Salzburger Stadtteil Gneis drei Kriminalbeamte mit einer doppelläufigen Schrotflinte bedroht und sich anschließend stundenlang in seiner Wohnung verschanzt. Noch vor seiner Festnahme zerstörte er das Datenlaufwerk seines Computers.

Der 36-jährige Salzburger wurde von Einzelrichter Hermann Weis zu neun Monaten bedingter Haft im Sinne der Anklage verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, teilte Staatsanwältin Herta Krainer auf Anfrage mit. Der Beschuldigte, der wegen Besitzes von kinderpornografischem Material vorbestraft ist, hat sich in der heutigen Verhandlung voll geständig gezeigt. Der Strafrahmen betrug sechs Monate bis fünf Jahre Haft.

Kriminalbeamten bedroht

"Ich bringe euch um und werde ein paar von euch mitnehmen", schrie der Mann mit gezückter Waffe den Kriminalbeamten zu und verriegelte dann die Wohnungstüre. Ein Großaufgebot der Polizei-Sondereinheit Cobra sicherte das Mehrparteienhaus in der Georg-Rendl-Straße und die Umgebung ab. Nach etwa fünf Stunden gab der 36-Jährige auf und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Festplatte zerstört

Allerdings hatte er die Festplatte seines Computers, wo pornografische Daten vermutet worden waren, mechanisch zerstört. Der Salzburger war neuerlich in den Verdacht geraten, einschlägiges Material zu besitzen. Zudem soll er zehn- bis zwölfjährige Jugendliche in seine Wohnung eingeladen, mit ihnen im Internet gesurft und sich ihnen dabei sexuell genähert haben.

Da der Besitz von einschlägigem Material nicht nachgewiesen werden konnte, wird der Mann "nur" wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Beweismittelunterdrückung beschuldigt. Strafrahmen: Sechs Monate bis fünf Jahre Haft. (APA)