Schröder sagte, bei der Wahl gehe es ihm um eine Bestätigung seiner Reformpolitik, die Deutschland zu neuer Stärke führen solle, ohne den sozialen Zusammenhalt in Frage zu stellen. Er wolle Deutschland als mittlere Macht positionieren, die dafür eintrete, die Konflikte in der Welt friedlich zu lösen. Dafür brauche er von den Wählern ein neues Mandat, für das er an der Spitze seiner Partei mit aller Entschiedenheit kämpfen werde.
Das Verfassungsgericht hatte zuvor die Klagen von zwei Bundestagsabgeordneten von SPD und Grünen gegen die Auflösung des Bundestages und die Ansetzung vorgezogener Wahlen durch Bundespräsident Köhler abgewiesen.
Schulz und Hoffmann enttäuscht von Karlsruher Urteil
Die deutschen Bundestagsabgeordneten Werner Schulz (Grüne) und Jelena Hoffmann (SPD) haben sich enttäuscht darüber gezeigt, dass das Bundesverfassungsgericht ihre Klagen gegen die vorgezogene Bundestagswahl abgewiesen hat. Das Gericht habe dem Bundeskanzler ein Auflösungsrecht geschaffen, mit dem der Kanzler alleine auf Grund seines Misstrauens das Parlament auflösen könne, sagte Schulz am Donnerstag in Karlsruhe nach der Urteilsverkündung. Die Abgeordneten müssten jetzt wieder um ihre Rechte kämpfen, um "den Weg in eine Kanzlerdemokratie" zu verhindern.