Von der Absicht der österreichischen Regierung, die vergünstigten Zeitungsversandtarife ersatzlos zu streichen, seien neben zahllosen sozialen Vereinen auch die Salzburger Kulturbetriebe besonders betroffen. "Diese Maßnahme stellt einen Angriff auf die gesamte Kulturszene in Salzburg dar. Für viele alteingesessene Institutionen wird die Verteuerung massive finanzielle Probleme nach sich ziehen", so Kulturlandesrat Othmar Raus (S), der in dieser Angelegenehit ein Protestschreiben an die Bundesregierung gerichtet hat. "Die Tarifvergünstigung hilft mit, Kultur zu vermitteln. Der Versand von Informationen an das Publikum ist neben Plakaten oftmals die einzige Möglichkeit für Kundenkontakt und Werbung. Die Aussendung von Programmheften oder Kulturzeitungen könnte auf diese Weise nicht mehr finanziert werden", so Raus am Donnerstag in einer Aussendung. Kultureinrichtungen wie die ARGE Nonntal sind mit 538.000 Schilling betroffen, die Elisabethbühne rechnet mit Mehrkosten von 450.000 Schilling und das Rockhouse befürchtet zusätzliche Belastungen in der Höhe von 400.000 Schilling. Die Szene Salzburg und das Jazzfestival Saalfelden datieren ihre künftigen Mehrkosten mit 200.000 Schilling und das TOI-Haus kalkuliert mit 115.000 Schilling. Die Summe beläuft sich auf mindestens zwei Millionen Schilling, das Mozarteum Orchester und das Landestheater und viele andere mehr sind hier noch nicht mit einbezogen, von den Sparmaßnahmen aber natürlich genauso betroffen. "Die Auswirkungen dieser Sparmaßnahme auf die Kulturinstitutionen sind katastrophal und stellen viele vor den finanziellen Abgrund. Die betroffenen Vereine sehen sich in der Zwickmühle, für gute Auslastungszahlen Marketingarbeit leisten zu müssen, sich aber das Marketing nicht mehr leisten zu können", so der Kulturreferent. (APA)