Wien - Als "Miniprojekt, das auf Kosten der bestehenden Unis finanziert wird", bezeichnete Broukal die heute, Donnerstag, von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer präsentierten Pläne zur Errichtung eines "Austrian Institute of Advanced Science and Technology" (AIAST) in einer Aussendung.

"Schmuck für ÖVP-Wahlkampfbroschüren"

Das präsentierte "Miniprojekt mit drei oder vier Instituten", das erst in den nächsten zehn bis 15 Jahren fertig sein solle, tauge gerade einmal dazu, "ÖVP-Wahlkampfbroschüren zu schmücken", sagte Broukal. Anstatt dieses Vorhaben weiter zu betreiben, sollte man sich besser darum kümmern, die bestehenden Unis mit eine ausreichenden Finanzierung zu versorgen.

Keine detailierten Auskünfte

Die Wissenschaftssprecherin der Grünen, Michaela Sburny, kritisierte, dass bezüglich der AIAST keine Auskünfte über die Anfangsinvestitionen gebe. Auch die Ankündigung Gehrers über eine Erhöhung der Globalbudgets für die Unis ist der Mandatarin zu allgemein gehalten.

Zustimmung von der IV

Zustimmung zu Gehrers Plänen kam dagegen von der Industriellenvereinigung (IV). Begrüßenswert sei vor allem das Vorhaben, das Institut mit anderen Excellence-Centers zu vernetzen. "Nur durch optimale Verbindung von Köpfen, Struktur und Finanzierung kommen wir an die europäische Spitze", sagte IV-Generalsekretär Markus Beyrer.

"Strategie 2010"

Die vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in Alpbach vorgelegte "Strategie 2010" enthält Leitlinien, welche über die nationale Ebene hinaus auch für Europa prioritär seien, so IV-Bereichsleiter Gerhard Riemer. Hier seien die Excellence-Strategien insbesondere für den Hochschulbereich, der Qualitätssprung in die Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie sowie die Sicherung der Humanressourcen als europäische Herausforderung zu nennen.

"Umsetzung durch die Regierung fehlt"

Auch für Sburny ist "Strategie 2010" ein ambitioniertes Programm und eine gute Diskussionsgrundlage. Allerdings: Gute Ideen gebe es schon immer, nur habe es bisher an der Umsetzung durch die Regierung gefehlt. Die Schritte des Rates seien positiv, die Gehrers bisher negativ. (APA)