Jerusalem - Nach dem Abzug aus dem Gazastreifen will die israelische Armee am Sonntag damit beginnen, dort bestattete jüdische Siedler zu exhumieren. Ein Rabbiner werde die Exhumierung aller 48 Gräber und die Umbettung der Toten von Anfang bis Ende begleiten, verlautete am Donnerstag aus Militärkreisen.

Nach Angaben des israelischen Militärrundfunks steht drei der Verstorbenen auch bei ihrer zweiten Bestattung eine Beisetzung mit militärischen Ehren zu, da sie zum Zeitpunkt ihres Todes im Armeedienst tätig waren. Die anderen Leichen sollen in mit der israelischen Flagge bedeckten Särgen auf israelisches Gebiet transportiert werden. Wo die Toten künftig beerdigt sein sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Der einzige jüdische Friedhof im Gazastreifen liegt am Rand der zum Siedlungsblock Gush Katif gehörenden Siedlung Neve Dekalim. Die Armee werde in Gush Katif bleiben, bis alle Gräber exhumiert seien, sagte ein Armeesprecher im Militärrundfunk.

Israel hatte am Dienstag nach fast 40-jähriger Besatzung die Räumung der 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen und von vier Siedlungen im Westjordanland abgeschlossen. Rund 8500 Siedler waren davon betroffen. Bis Mitte September will die Armee den Gazastreifen komplett verlassen haben. (APA)