London - Im Kampf um das Leben ihrer kleinen Tochter haben die Eltern der schwer kranken Charlotte in Großbritannien erneut eine juristische Niederlage erlitten. Ein Berufungsgericht in London wies am Donnerstag die Klage der Eltern gegen ein Urteil ab, wonach die Ärzte das Mädchen beim nächsten Atemstillstand sterben lassen dürfen. Die heute 22 Monate alte Charlotte Wyatt war drei Monate zu früh auf die Welt gekommen und bei ihrer Geburt nur 13 Zentimeter groß und 450 Gramm schwer.

Familienanwalt David Wolfe hatte vor Gericht argumentiert, seit dem ersten Urteil vom vergangenen Oktober sei das kleine Mädchen entgegen der Erwartung der Ärzte gewachsen und habe an Gewicht zugelegt. Das Gericht müsse der veränderten Situation Rechnung tragen. Im April waren die Eltern mit einer ersten Anfechtung des Urteils gescheitert.

Charlotte hat das Krankenhaus seit ihrer Geburt im Oktober 2003 nie verlassen können. Das Mädchen, das neben schweren Atem- auch Nieren- und neurologische Probleme hat, musste bereits mehrmals wiederbelebt werden. Die Ärzte in dem behandelnden Krankenhaus in Portsmouth argumentieren, dass das Mädchen ständig unter Schmerzen leide, davon abgesehen aber nicht zu weiteren Sinneswahrnehmungen imstande ist. (APA/AFP)