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Angela Merkel konnte einer ARD-Umfrage zufolge deutlich an Popularität zulegen - doch im Fall einer Direktwahl liegt Schröder weiterhin vor Merkel.

Foto: REUTERS/Christian Charisius
Köln - Die Spitzenkandidatin der CDU/CSU bei der deutschen Bundestagswahl, Angela Merkel, hat der Umfrage zufolge deutlich an Popularität gewonnen. Im ARD-Deutschlandtrend vom Donnerstag sagten 52 Prozent, sie seien mit der politischen Arbeit der CDU-Chefin zufrieden oder sehr zufrieden. Dies waren sieben Prozentpunkte mehr als noch im Juni. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) legte um einen Punkt zu und kam auf 46 Prozent.

Bei der Frage, wer im Fall einer Direktwahl des Kanzlers bevorzugt würde, liegt jedoch Schröder weiterhin vor Merkel. Der Kanzler erreichte 47 Prozent (minus vier Punkte), Merkel konnte sich um fünf Punkte auf 40 Prozent verbessern und holte damit deutlich auf.

Bessere Regierungsmannschaft

Zustimmung erntet Merkel in der Umfrage für ihr Wahlkampfteam. 41 Prozent sagten, sie habe die bessere Regierungsmannschaft, 31 Prozent zogen das Team von Schröder vor.

Bayerns Ministerpräsident, CSU-Chef Edmund Stoiber, stürzte nach seinen umstrittenen Äußerungen zu den ostdeutschen Wählern in der Popularität ab. Er verlor deutschlandweit 13 Prozentpunkte, im Osten sogar 22. Populärster Spitzenpolitiker blieb Außenminister Joschka Fischer (Grüne), mit dessen Arbeit 65 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden sind. FDP-Chef Guido Westerwelle kam auf 29 Prozent (minus 4). Die Linkspartei-Spitzenkandidaten Gregor Gysi und Oskar Lafontaine verloren jeweils mehrere Punkte und erreichten 22 beziehungsweise 14 Prozent.

Für den ARD-Deutschlandtrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest/dimap am Dienstag und Mittwoch 1.000 Deutsche.

SPD im Osten stärkste Partei

Laut einer anderen Umfrage vom Institut Emnid für den Nachrichtensender N24 ist die SPD im Osten Deutschlands wieder die stärkste Partei. Die Sozialdemokraten konnten in der am Donnerstag veröffentlichten Sonntagsfrage um zwei Prozentpunkte auf 30 Prozent zulegen. Die Union erreicht demnach dort 28 Prozent, das Linksbündnis nur noch 25 Prozent. Frühere Umfragen hatten die Linkspartei in Ostdeutschland auf Platz eins gesehen.

Nach der Infratest-Umfrage für die ARD liegt die CDU in den ostdeutschen Bundesländern allerdings nun mit 29 Prozent gleichauf mit der Linkspartei, die SPD kommt dort nur auf 28 Prozent.

Nach der Emnid-Umfrage sind Deutschland-weit noch 34 Prozent der Wähler unentschlossen. Wie die Umfrage ergab, kann sich Rot-Grün von diesen jedoch keine Verbesserung der Wahlchancen erhoffen. Drei Viertel der Unentschlossenen sind demnach der Meinung, die rot-grüne Regierung habe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit versagt (Entschlossene: 79 Prozent). Außerdem wurde gefragt, ob sich die "Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert" habe: Entschlossene 68, Unentschlossene 73 Prozent. (APA)