Wien - Seit 2001 hatten in Österreich jedes Jahr häufiger
die Hochzeitsglocken geläutet. Dieser Trend scheint sich heuer nicht
fortzusetzen: Im ersten Halbjahr 2005 ist die Zahl der
Eheschließungen laut Statistik Austria gerade einmal stabil
geblieben. Die Steirer trauten sich am häufigsten, in Wien verbuchten
die Standesämter den deutlichsten Rückgang.
Bis Juni wurden in Österreich 18.198 Ehen geschlossen, um 102 oder
0,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2004. "Der seit dem
Jahr 2001 beobachtbare Trend steigender Heiratszahlen scheint sich
damit im Jahr 2005 nicht weiter fortzusetzen", konstatierten die
Statistiker.
Starker Rückgang in Wien
Im Bundesländervergleich taten sich große Unterschiede auf:
Deutlich mehr Trauungen als im gleichen Vorjahreszeitraum gab es in
der Steiermark (plus 7,0 Prozent), Kärnten (plus 5,3 Prozent),
Burgenland (plus 4,3 Prozent), Oberösterreich (plus 4,2 Prozent) und
Salzburg (plus 4,1 Prozent). Am wenigsten Lust auf den Bund fürs
Leben verspürten die Wienerinnen und Wiener (minus 7,4 Prozent),
gefolgt von Tirol (minus 4,1 Prozent), Niederösterreich (minus 1,4
Prozent) und Vorarlberg (minus 0,7 Prozent).
Gleichzeitig mit der Zahl der Eheschließungen wurde auch die
Statistik der Sterbefälle veröffentlicht. Im gesamten ersten Halbjahr
meldeten die Standesämter 38.387 Todesfälle, das bedeutet einen
Anstieg um 2,7 Prozent. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten hier
fast alle Bundesländer. Da die Zahl der Todesfälle zunahm, während
jene der Lebendgeborenen unverändert blieb, fiel die Geburtenbilanz
(Lebendgeborene minus Gestorbene) mit minus 734 negativ aus. (APA)