Bakuba - Hunderte Anhänger des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein haben am Freitag gegen die umstrittene neue Verfassung demonstriert. In Bakuba (Baquba) nördlich von Bagdad versammelten sich rund 500 Demonstranten, die meisten von ihnen Sunniten, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. In Kirkuk rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad protestierten rund 250 Sunniten gegen die Verfassung. Sie wandten sich gegen eine föderale Staatsform.

Spaltung

Bei der Kundgebung in Bakuba schwenkten Demonstranten Fotos von Saddam Hussein und riefen Parolen des früheren Baath-Regimes wie "Wir sind bereit, unser Blut für dich zu vergießen, Saddam!" oder "Wir sind bereit, uns für den Irak zu opfern". Die Verfassung fördere nach dem Willen der USA die Spaltung des Irak, sagte ein Demonstrant. Sie diene ausländischen Interessen, sagte ein anderer. Die Polizei trieb die Teilnehmer der Kundgebung mit Warnschüssen in die Luft auseinander. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.

In Bagdad sollten am Freitag die Verhandlungen über die Verfassung fortgesetzt werden. Verbliebene Streitpunkte sind vor allem die föderale Staatsform, die Erwähnung der verbotenen Baath-Partei in dem Text sowie nach Angaben des kurdischen Abgeordneten Mahmud Osman die Macht des Ministerpräsidenten. (APA)