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Frauen sind in den Flüchtlingslagern von Darfur oft sexueller Gewalt ausgesetzt.
Foto: APA/epa/Khaled El Fiqi
Wien - Die zweite Präsidentin des Nationalrates, Barbara Prammer (S), hat am Freitag in Wien eine Konferenz zum Thema "Die Rolle sudanesischer Frauen beim Demokratisierungsprozess und Wiederaufbau im Sudan" eröffnet. Die dreitägige Konferenz wurde von der österreichisch-sudanesischen Organisation "NilDonau" organisiert und findet in den Räumen des Parlaments statt. Auch die Abgeordneten Petra Bayr (S) und Ulrike Lunacek (G) machten sich für eine Stärkung der Frauenrechte im Sudan stark.

"Ohne Frauen gibt es keine Demokratie und ohne die Berücksichtigung der Rechte der Frauen wird es keine gute Zukunft für den Sudan geben", erklärte Prammer in einem Pressegespräch. Es freue sie sehr, dass sie die Gastgeberin dieser Veranstaltung sein dürfe. Ihre Parteikollegin Petra Bayr, entwicklungspolitische Sprecherin der SPÖ, bezeichnete das bloße Zustandekommen der Konferenz als "großen Erfolg". Sie stelle "den ersten Schritt zum Empowerment von Frauen in einem neuen, demokratischen und egalitären Sudan" dar, so Bayr.

Lunacek: Sudan auf außenpolitische Agenda

Ulrike Lunacek, außenpolitische Sprecherin der Grünen, appellierte in ihrem Statement an die Außenministerin, das Thema Sudan auf die Agenda der kommenden österreichischen EU-Präsidentschaft zu setzen. Die Frage, ob sich der Sudan stabilisieren könne und eine Demokratie werde, an der auch Frauen beteiligt sind, sei "wichtig für die ganze Region, ja für ganz Afrika", so Lunacek.

Funktionsfähige Netzwerke bilden

Neben VertreterInnen von entwicklungspolitischen und Menschenrechtsorganisationen nimmt auch eine große sudanesische Frauendelegation an der Konferenz teil. Ziel der Veranstaltung sei es, Perspektiven für die Frauen im Sudan zu diskutieren, vor allem aber funktionsfähige Netzwerke zu bilden, erklärte die Organisatorin der Veranstaltung, Ishraga Mustafa Hamid.

Sexuelle Übergriffe auf Frauen in Flüchtlingslagern

Die Lage in dem größten afrikanischen Flächenstaat ist auch nach dem im Jänner geschlossenen Friedensabkommen für den Süden des Landes weiterhin angespannt. In der Unruheprovinz Darfur (Darfour) sind 3,2 Millionen Menschen auf internationale Hilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt auch immer wieder sexuelle Übergriffe auf Frauen in sudanesischen Flüchtlingslagern beklagt. (APA)