Am 19. Juli waren in Mashad der 18-jährige Mohammad Askari und der 19-jährige Ayad Marhuni durch den Henkerstrick gestorben, was etwa den EU-Ratsvorsitz zu einer Protestnote nach Teheran bewogen hatte. Nun soll es um das Leben Farad Mostars und Ahmed Chokas (beide 27 Jahre alt) gehen. Ihnen wird vorgeworfen, in Arak einen 22-jährigen Mann entführt und vergewaltigt zu haben.
Unklarheit herrscht über den Vorwurf der Vergewaltigung. Laut in Europa lebenden Exil-Iranern füge die Teheraner Justiz Anklagen wegen offen gelebter Homosexualität - die unter Todesdrohung steht - oftmals "ein weiteres Delikt hinzu." Insgesamt sollen seit der Machtübernahme durch die Ayatollahs im Iran an die 4000 Lesben und Schwule hingerichtet worden sein.
Berichtet wurde über die neuerlichen Todesurteile in einigen Artikeln iranischer Zeitungen sowie in einer Fülle anonymer Berichte iranischer Verfasser im Internet. Für Amnesty der Anlass, um im Teheraner Justizministerium um Aufklärung zu ersuchen. Patzelt: "Die Antwort lautete, dass noch kein Urteil ausgesprochen worden sei - nicht unüblich als Antwort in Fällen von Todesurteilen".