Die Gründe für die gesteigerte Holznachfrage liegen direkt vor Österreichs Haustüre. Während die Entwicklung in Österreich kontinuierlich verlaufe, steige die Nachfrage in Osteuropa rasant. Hier rechnen Experten bis zum Jahr 2030 mit einer Verdreifachung des Pro-Kopf-Verbrauchs. Nachbarländer, die vor kurzer Zeit noch zu den Holzexporteuren zählten, können mittlerweile ihren Inlandsbedarf nicht mehr vollständig mit ihrem eigenen Holzaufkommen abdecken.
Polen, Tschechien und die Slowakei waren bisher klassische Holzexportländer. Gegenwärtig steigt der Verbrauch von Holz in diesen Ländern so stark, dass sie immer häufiger auf Rundholz-Importe zurückgreifen müssen, um die rasant wachsende Holzindustrie mit Rohstoff versorgen zu können, teilten die österreichischen Bundesforste im Anschluss am Freitag an das treffen in einer Aussendung mit.
Der Verbrauch von Rohstoffen steige jedoch nicht nur in unseren Nachbarländern. "Diese Verknappung ist ein Phänomen, das derzeit für viele Güter weltweit beobachtbar ist", so die Bundesforste. Der "Rohstoffhunger" von Boom-Ländern wie China und Indien sauge zum Beispiel Stahl und Öl von den Weltmärkten ab und treibe die Rohstoffpreise in die Höhe.
Vor diesem Hintergrund gewinnen nachwachsende Rohstoffe wie Holz immer mehr an Bedeutung. Beim Holzpreis rechnet ÖBf-Vorstand Erlacher mit einer moderaten Preisentwicklung: "Bei Holz ist keine Preisentwicklung wie bei Stahl oder Öl zu erwarten, aber der Trend ist eindeutig ein positiver. Das ist eine klare Auswirkung der Renaissance von erneuerbaren, nachhaltigen Rohstoffen. Neue, innovative Verwendungsarten für Holz sind gefragt. Ein Beispiel dafür ist die Holz-Biomasse. In diesem Bereich ist die Nachfrage in der letzten Zeit stark gewachsen."