Die Konjunkturindikatoren der Eurozone verursachten in den vergangenen Tagen einiges an Durcheinander. Zuerst lag der ZEW-Indikator weit über den Erwartungen, der IFO-Index fiel dann mit seinem Rückgang aber enttäuschend aus. Die Auftragseingänge für den Industriebereich präsentierten sich ausgesprochen stark, der belgische Frühindikator fiel dagegen wiederum etwas zurück. Nach diesen etwas widersprüchlichen Daten, kommen in dieser Woche die Industrie-Einkaufsmanagerindizes für diverse Länder gerade recht. Wir rechnen eher mit Anstiegen, welche sogar ein wenig über den vorsichtigen Konsensus Schätzungen liegen könnten. Neben Inflationsdaten (Auftrieb der Konsumentenpreise weiter über 2 % p.a.) steht diese Woche auch wieder eine Notenbanksitzung an. Die Leitzinsen werden sicherlich unverändert bei 2 % belassen. Die Konjunktur- und Inflationsaussichten dürften nach wie vor nur sehr vorsichtig positiv beurteilt werden, eine Vorbereitung der Märkte auf anstehende Zinsmaßnahmen darf nicht erwartet werden.Der Rentenmarkt entschied sich bei der gemischten Datenlage "im Zweifel gegen den Angeklagten". Anders sind zumindest die Kurshöhenflüge zu den alten Hochständen nicht zu erklären als mit erneuter Konjunkturskepsis der Marktteilnehmer. Ganz unverständlich sind angesichts neuer Ölpreishochstände die Sorgen über die weitere Wirtschaftsentwicklung nicht. Dennoch dürfen zwei Details nicht übersehen werden: Die Zukunftserwartungen haben sich bei den Konjunkturumfragen weiter aufgehellt. Und der Rentemarkt muss den aktuellen Kurs-Höhenflug ohne Rückenwind aus Zinssenkungspekulationen auskommen. Der Geldmarkt hat sich mit der klar signalisierten ruhigen Hand der EZB abgefunden. Wir gehen daher von steigenden Renditen in den nächsten Wochen aus (10jährige auf 3,3 %) und empfehlen mittlere bis lange Laufzeiten zum Verkauf.