Die europäischen Börsen entwickelten sich in der abgelaufenen Woche bei geringen Umsätzen schwächer. Auf das Stimmungsbild wirkten sich vor allem Gewinnmitnahmen und schwache US-Vorgaben negativ aus. Beim Stoxx-Branchenvergleich fiel das Bild einheitlich negativ aus. Gewinnmitnahmen gab es im Versicherungssektor. Vor allem geriet die Aktie von Allianz unter Druck, nachdem ihr chinesischer Partner den Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen angekündigt hatte. Zudem notierten die Versicherungsaktien aufgrund des Hochwassers in Mitteleuropa deutlich schwächer. Ein starker Anstieg im Ölpreis reichte nicht aus, die Ölwerte ins positive Terrain zu hieven. Die europäischen Pharmaaktien bekamen die negative Stimmung angesichts des jüngsten Urteils gegen Merck zu spüren. Die Preissenkung des größten Stahlkonzerns Chinas Baosteel um 17% ab dem kommenden Quartal schürte Ängste vor einem Preisverfall auch bei europäischen Branchenwerten. Unter den Einzeltiteln verbuchte der Rückversicherungskonzern Swiss Re im 1HJ. einen Gewinnrückgang um 6% und verfehlte somit die Analystenerwartungen. Die Aktien von Adidas litten unter dem schwachen Ausblick des US-Schuhhändlers Foot Locker und einer Analystenherabstufung. Die geplante Übernahme der kanadischbritischen Reederei CP Ships durch TUI fand unter Analysten keine Begeisterung und das Papier des Touristikkonzerns wurde von mehreren Investmenthäusern herabgestuft. Vor allem die zur Finanzierung der Akquisition angekündigte Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro wirkte sich negativ auf den Aktienkurs aus. Positiv aufgenommen von Anlegern wurde hingegen Zustimmung von Renal Care Group der Übernahme durch Fresenius Medical. Spekulationen um eine Übernahme von Hypo Real Estate durch die britische Blackstone Group trieb die Aktie zeitweise kräftig nach oben. Darüber hinaus gilt der Titel neben Merck und Puma nach der Übernahme der HVB durch Unicredito als heißer Anwärter für den Aufstieg in den DAX. In der kommenden Woche stehen keine nennenswerten Unternehmensergebnisse an. Die großen Konzerne in Deutschland konnten im Q2 im Durchschnitt einen Ertragszuwachs von über 20% verzeichnen. Dieses positive Gewinnbild verhalf dem deutschen Leitindex DAX seit Anfang Mai zu einem starken Kursplus von 15%. Für den weiteren Kursverlauf dürften daher die Vorankündigungen zum laufenden Quartal entscheidend sein.