Foto: spektakel
Fulminantes feministisches Ein-Frau-Theater, grandios gespielt von Lilly Walden, einer radikal denkenden Komödiantin, die in feministischen Kreisen seit den frühen 80-igern bestens bekannt ist. In der Komödie "Maria Stuart - schriller als Schiller" wurde Mord & Totschlag aus Glaubenseifer von ihr bereits entlarvt und ausgelacht. Aber erst jetzt nutzt Lilly Walden ihr Wissen aus ihrem Theologiestudium voll und ganz und tut sich mit dem anarchistischen Kaspar(l) zusammen.

In ihrer beispiellosen Beweglichkeit switched die schillernd-groteske Clownin zwischen den Rollen. Außerordentliche, gescheite Dialoge, frech, witzig, grauslich, keine Minute Langeweile. Prächtigste, exzellente Puppen, alte Säcke, mit sprechenden Gesichtern, die ihre Wahrheit verkünden und doch alle das Gleiche sagen. Ein gut durchdachtes, vorzüglich recherchiertes Sekretärinnen-Theaterstück mit fabelhafter Musik, einer Bombe, sieben Fernbedienungen und einem tanzenden Löffel.

Wussten Sie, dass die sogenannten "Hexenverfolgungen" immer weniger werden, die Weisheiten der "Mängelexemplare" unser Leben zu sehr bestimmen, der Apfelstrudel - gebacken von Gretl - schön langsam zu einem theologischen Problem wird, die "heilige" Unterwäsche das Leben vieler Menschen erschwert und "Prophet" und "Profit" immer wieder verwechselt werden? Wenn nicht, dann: Hingehen! - Ins Spektakel - Anschauen! Weiter erzählen und dann - am nächsten Tag - aus allen Kirchen, kirchlichen Vereinigungen und Religionen aussteigen!

Theater Wilde Mischung Berlin in Cooperation mit Theater der SHOWinisten - TAT t.atr. Wien Text und Darstellung: Lilly Walden Regie: Hubsi Kramar Musik: Birgitta Altermann Puppeninszenierung: Petra Goldkuhle