Als guten Ansatz bezeichnet Karl Heinz Däke, Präsident des Bundes der Steuerzahler,
im STANDARD- Interview das Kirchhof-Modell der Flat Tax
Redaktion
,
Standard:
Wie gefallen Ihnen
die Vorschläge des Steuerexperten Paul Kirchhof?
Däke:
Das Wesentliche daran
ist, dass es zu einer Vereinfachung des Steuersystems
kommt, weil man sich nicht
mehr mit so vielen Einzelheiten im Einkommensteuerrecht
beschäftigen muss.
Standard:
Wer gehört zu Gewinnern?
Däke:
Es kommt auf den Einzelfall an. Dadurch dass viele
Ausnahmen gestrichen werden, kann es sein, dass jemand, der weite Fahrten zur
Arbeit hat, keine Entlastung
erfährt. Dafür aber jene, die
bisher keine Ausnahmen in
Anspruch genommen haben.
Das gilt auch für Familien.
Standard:
In CDU und CSU
sind nicht alle so begeistert.
Däke:
Ich warne davor, das
Modell zu zerreden. Das haben wir schon oft erlebt. Trotz
der Steuersenkungen, die es in
den vergangenen Jahren gab,
ist es nie zu einer wesentlichen Vereinfachung des komplizierten Steuersystems gekommen. Wir müssen jetzt
den Durchbruch schaffen.
Standard:
Im Moment sieht es
eher nach Verwässerung aus.
Däke:
Ich kenne Paul Kirchhof
gut. Er ist klug genug, zu wissen, dass man nicht mit dem
Kopf durch die Wand kann.
Aber er wird schon weiter an
seinem Konzept arbeiten.
Standard:
Hoffen Sie auch,
dass er die Erhöhung der Mehr 4. Spalte
wertsteuer von 16 auf 18 Prozent aufhält?
Däke:
Ja. Denn davon halte ich
gar nichts. Wenn ich an die
Ökosteuer auf die Mineralölsteuer denke: Dafür sollten die
Rentenbeiträge drastisch weniger werden. Sie sind aber
nur einmal gesenkt und dann
wieder angehoben worden.
Und die Ökosteuer blieb auch
bestehen. Ich fürchte, bei der
Mehrwertsteuer steht ähnliches bevor. (DER STANDARD, Printausgabe, 27./28.8.2005)
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