Klagenfurt/Villach/Linz – Allein in der Nacht auf Freitag floss in Klagenfurt auf offener Straße dreimal Blut. Erst verpasste ein 24 Jahre alter Arbeiter vor einer Disco einem 19- jährigen Elektriker Schläge ins Gesicht. Dann rammte ein 33- Jähriger in einem Gastgarten seinem Gegenüber ein Messer in die linke Hand.

Welle der Gewalt

Zuletzt prügelten sich sieben Personen in einem Lokal, eine davon ging auf einen Polizisten los: Eine Welle der Gewalt, die Vizebürgermeister Eduard Weiderbauer (SP) die Schaffung einer Abteilung „Öffentliche Sicherheit“ im Magistrat fordern lässt. „Die Stadt muss ihre Verantwortung für die Bürger wahrnehmen“, meint Weiderbauer. Aufgaben für die neue Abteilung, die Bürgermeister Harald Scheucher (VP) unterstellt sein solle, sieht er in regelmäßiger Kontrolle des Alkohol- Ausschankverbots an Jugendliche und der Sperrstunden.

Die Sicherheitstruppe solle „keine Parallelpolizei“ sein, sondern die „personell abgemagerte Polizei“ unterstützen. Die derzeit diskutierte Videoüberwachung der Klagenfurter Innenstadt reicht laut Weiderbauer nicht aus, um des zunehmenden Gewaltproblems im öffentlichen Raum Herr zu werden: Wie berichtet, kommt es in Klagenfurt seit Monaten verstärkt zu nächtlichen Randalierereien – ein Trend, der aber auch in anderen Städten bemerkbar ist.

Zum Beispiel im benachbarten Villach, wo Freitag in den frühen Morgenstunden ein 28- Jähriger vier gewaltbereiten Jugendlichen in die Quere kam. Erst beschimpften sie ihn, dann warfen sie ihn um, dann traten sie auf ihn ein. In der Intensivstation des LKH Villach stellten die Ärzte bei dem Opfer einen Milzriss fest.

Hockerwerfen in Linz

Oder in Linz, wo sich vier Unbekannte Donnerstag um halbzehn Uhr abends daranmachten, ein Innenstadtlokal zu demolieren. Sie schlugen mit den Fäusten auf die Gläser ein und warfen mit Barhockern; vier Lokalgäste erlitten Verletzungen. Im Vergleich dazu endete der Polizeieinsatz gegen einen randalierenden Zechpreller in Bruck an der Mur für die anderen Gäste glimpflich: Der Mann konnte mittels Pfeffersprays überwältigt werden. (bri, DER STANDARD Printausgabe, 27./28.08.2005)