"Frauen haben ein anderes Erscheinungsbild von Wohnungslosigkeit: Man nennt es verdeckt oder versteckt obdachlos", erklärt Elvira Loibl, diplomierte Sozialarbeiterin im Tageszentrum "FrauenWohnzimmer". "Wohnungslose Frauen nehmen das vorhandene soziale Hilfesystem oft nicht in Anspruch oder nützen es viel weniger, weil sie häufiger als Männer bei Bekannten, FreundInnen oder in Zweckbeziehungen Unterschlupf finden." Das jedoch falle ihnen "indirekt wieder auf den Kopf, weil dann auch keine Einrichtungen speziell für wohnungslose Frauen eröffnet werden: Weil sie nicht sichtbar sind, fällt der Druck weg, solche speziellen Einrichtungen anzubieten."
Große Abhängigkeiten
"Versteckte Wohnungslosigkeit manifestiert sich durch Wohnen bei Freunden, in Firmenunterkünften oder häufig durch wechselnde persönliche und/oder sexuelle Beziehungen und ist damit von großen Abhängigkeiten geprägt", berichtet auch Der Fachbereich Betreutes Wohnen des Fonds Soziales Wien (FSW) versucht sich in der Wiener Wohnungslosenhilfe dafür einzusetzen, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede und Gender Mainstreaming in der Betreuung Wohnungsloser berücksichtigt werden.