Ramadi - In der irakischen Rebellen-Hochburg Ramadi haben Verbündete der Al Kaida regierungstreue Sunniten angegriffen. Mindestens 20 Menschen seien bei den zweitägigen Gefechten getötet und Dutzende weitere verletzt worden, sagten am Samstag Mitarbeiter des Krankenhauses sowie der größten Moschee der Stadt, die nördlich von Bagdad liegt. Die US-Armee bestätigte die Kämpfe, machte aber keine Angaben zu den Opfern.

Augenzeugen zufolge standen sich bei den Gefechten die beiden Stämme Karabila und Albu-Mehel gegenüber. Der Stamm Karabila kämpfe auf Seiten der Al Kaida. Albu-Mehel unterstütze die Regierung im Land und stelle zahlreiche Mitglieder der neuen Sicherheitskräfte in der Provinz Anbar.

Die Al-Kaida-Verbündeten hätten in Kaim bei Ramadi Wohnhäuser der Albu-Mehel angegriffen, sagten die Zeugen. Darauf sei es zu heftigen Schusswechseln in den Straßen gekommen. Auch seien Granaten abgeschossen worden.

Krankenhaus unter Kontrolle der Al Kaida

Im Krankenhauses hieß es, es seien im Verlauf des Tages 20 Leichen eingeliefert worden. Die Zahl der Toten sei aber wahrscheinlich höher, weil einige Opfer vermutlich umgehend begraben worden seien. Das Krankenhaus steht zudem unter der Kontrolle der Al Kaida. Daher ist davon auszugehen, dass die Toten der Albu-Mehel nicht dorthin gebracht wurden.

Zwei Tage zuvor hatten sich zwei schiitische Milizen unter anderem in Najaf südlich von Bagdad Kämpfe geliefert. (APA/Reuters)