Wegen zu hoher Gebühren für die Bereitstellung von Teilnehmerdaten für Telefonauskunftsdienstleister, die das Unternehmen an die Deutsche Telekom zahlen musste, sei Telegate ein nachhaltiger wirtschaftlicher Schaden entstanden, begründete die Sprecherin. Das Geld habe nicht für den Markenaufbau und den Ausbau der Marktposition von Telegate zu Verfügung gestanden.
Ein Sprecher der Deutschen Telekom wollte sich zu der Klage nicht äußern. "Grundsätzlich kommentieren wir die unberechtigten Forderungen von Telegate nicht, weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt", sagte er. Telegate hatte die Deutsche Telekom bereits Ende 2004 auf Rückzahlung von 70 Mio. Euro zuzüglich Zinsen wegen angeblich überhöhter Datenkosten verklagt. Nach einem Urteil des Oberlandesgericht Düsseldorf muss die Telekom einen Teilbetrag von fünf Mio. Euro an Telegate zurückzahlen. "Die noch ausstehenden 65 Mio. Euro werden am 31. August in erster Instanz am Landgericht Köln verhandelt", sagte die Telegate-Sprecherin.
Nach der jüngsten Entscheidung der deutschen Bundesnetzagentur darf die Telekom für die Weitergabe von Kundendaten an Auskunftsdienste künftig nur noch einen Bruchteil der bisherigen Preise verlangen. Die Bundesnetzagentur hatte Mitte August die Entgelte gesenkt, die Auskunftsdienste und Telefonverzeichnisse für Teilnehmerdaten an die Deutsche Telekom zahlen müssen. Statt bisher 49 Mio. Euro könne die Telekom künftig nur knapp eine Million Euro dafür geltend machen.
Die Telekom hatte erklärt, sie erwäge rechtliche Schritte gegen den Beschluss. "Ich gehe fest davon aus, dass wir in den nächsten Tagen Klage gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur einreichen werden, sagte der Telekom-Sprecher am Montag.