Sieben Akteure waren mit Wehwehchen eingerückt, einer von ihnen, Verteidiger Ferdinand Feldhofer von Wacker Tirol, musste nach einer Untersuchung durch Teamarzt Alexander Weissenbäck im Hanusch-Krankenhaus wegen einer starken Zerrung im Oberschenkel gleich wieder entlassen werden. In den Kader wurde der Paschinger Defensiv-Allrounder Bozo Kovacevic nachnominiert. Mehr oder weniger angeschlagen sind weiters noch Gercaliu, Akagündüz, Ehmann, Kuljic, Aufhauser und Stranzl.
Analysen am Programm
Dass der Countdown nur in gebremster Form begann, kam Krankl gar nicht ungelegen. Denn es galt, die dürftige Darbietung gegen die Schotten in Einzel- und Gruppen-Gesprächen zu analysieren, aufzuarbeiten und die Fehler anzusprechen. "Alle Spieler waren kritikfähig, selbstkritisch, die Leistung wurde von allen als sehr schlecht eingeschätzt", berichtete Krankl von der Manöverkritik. "Die ganze Mannschaft kennt die gemachten Fehler", meinte Kapitän Andreas Ivanschitz.
Man sei in Graz nicht als Team aufgetreten, jeder habe nur als Einzelner etwas bewirken wollen, jeder habe sich schlecht bewegt und sei phasenweise unnötige Wege gegangen, so der Rapidler. "Wir werden uns in Chorzow ganz anders präsentieren, da nehme ich mich nicht aus. Es ist auch ein ganz anderes Spiel", kündigte der offensive Mittelfeldspieler an. Und Martin Stranzl fragte: "Eine schlechte Leistung reichte zu einem 2:2, was passiert erst, wenn wir gut spielen?"
Stranzl einsatzbereit
Der Stuttgart-Legionär war in Graz wegen Muskelproblemen, die von einem Weisheitszahn herrührten, nicht dabei gewesen. Nach seiner Operation und Antibiotika-Einnahme ist der Defensive-Mann für alle Positionen zwar körperlich noch etwas matt, aber schon wieder für 90 Minuten einsatzbereit und auch kampfeslustig: "Wir müssen und werden in Polen gewinnen, um die Chance zu wahren." Welchen Part der Burgenländer spielen wird, ist ihm egal. "Links hinten ist für mich am unangenehmsten, aber ich spiele dort, wo man mich braucht."
Stranzl versuchte auch, den Respekt vor den Polen zu nehmen. "Wir dürfen uns über sie nicht so viele Gedanken machen, es gibt in Europa stärkere Teams. In Wien beim 3:1 wussten sie gar nicht, wie sie gewonnen haben. Wir waren um nichts schlechter, haben aber zwei dumme Tore bekommen", betonte der Legionär, der an seine Mitstreiter appelliert, wieder eine geschlossene Team-Leistung, von der Österreich lebe, zu zeigen.
Krankls Wunsch
Krankl wünscht sich von seiner Truppe eine Vorstellung wie beim 2:0 in Cardiff gegen Wales. "Das sollte Vorbild sein, dort haben wir sehr gut gespielt, sind taktisch diszipliniert aufgetreten und haben toll gekontert. Das war das beste Länderspiel in der Fremde seit 15 Jahren", sagt der Wiener, der am Dienstag im Training auch verstärkt Standards üben lässt. Enge Spiele würden nämlich durch Eckbälle, Freistöße und Elfmeter entschieden.