Um die Zukunft des schwer angeschlagenen börsenotierten steirischen Computerspiele-Herstellers JoWooD soll heute eine Vorentscheidung fallen.

"Justizmissbrauch"

Das australische Unternehmen Perception, Ex-Partner der Steirer, hat einen Konkursantrag gestellt, zu dem heute in Leoben bereits die erste Tagsatzung stattfindet. JoWooD-Chef Albert Seidl hat den Konkursantrag zuletzt als "Justizmissbrauch" bezeichnet und versichert, dass das Unternehmen nach wie vor zahlungsfähig sei.

Offene Rechnugen

Der Anwalt von Perception kündigte am Freitag an, er werde "offene Rechnungen in der Höhe von rund einer Million Euro vorlegen". Seidl dagegen sieht sich selbst als Gläubiger des ehemaligen Partnerunternehmens. "Perception hat in den vergangenen zwei Wochen Rechnungen geschickt, für die keine Leistungen erbracht wurden. Wir haben ein Kündigungsrecht und Anspruch auf 5,5 Mio. Euro", erklärte er vorvergangene Woche in der "Kleinen Zeitung".

Müsste JoWooD Konkurs anmelden, wäre dies laut Seidl das Ende für das Unternehmen. "Alle Verträge mit Rechten und Lizenzen würden in Sekunden dematerialisiert", erklärte Seidl in dem Interview.

Neuer Investor

Allerdings zeichnet sich nun eine Rettung ab. Der Unternehmenschef hatte zuletzt die Hereinnahme eines neuen Investors angekündigt. Medienberichten zufolge könnte dieser bereits im September präsentiert werden. Im Gespräch ist laut "WirtschaftsBlatt" die an der New Yorker Börse Nasdaq notierte US-Investmentfirma Silverstar Holdings, die über eine Kapitalerhöhung frisches Geld in das Unternehmen bringen soll.

Seidl wollte die Gespräche weder bestätigen noch dementieren. Nur so viel: "Es gibt vertrauliche Gespräche mit mehreren Investoren." Parallel dazu will der JoWooD-Chef aber weiter mit den Banken wegen einem Schuldennachlass verhandeln. In längstens acht Wochen soll dazu eine Entscheidung fallen. (APA/red)