Peking - Chinesische Rettungskräfte haben am Montag die Suche nach 120 seit Wochen verschütteten Bergleuten aufgegeben. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten eines Grubenunglücks in der Provinz Guangdong nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua auf 123.

Seit der Überflutung des Kohlenbergwerks Daxing am 7. August konnten nur drei Opfer tot geborgen werden. Das Grubenunglück in der Stadt Xingning ist offenbar das schlimmste, seit im Februar dieses Jahres 212 Menschen bei der Explosion in einem Kohlebergwerk im Nordosten Chinas ums Leben kamen. Allein im ersten Halbjahr 2005 wurden nach früheren Berichten Xinhuas rund 2.700 Menschen bei Grubenunglücken getötet.

Gefahr für die Helfer

Experten begründeten den Abbruch der Rettungsaktion im Bergwerk Daxing mit einer zunehmenden Gefahr für die Helfer. Schon am Freitag war die Suche nach den vermissten Kumpels zunächst ausgesetzt wurden, nachdem ein Teil der Grube eingestürzt war. Die Fachleute gingen davon aus, dass die Wassermassen zu dem Einbruch geführt hatten, schrieb Xinhua.

Zum Zeitpunkt des Unglücks wurde das Bergwerk ohne Genehmigung betrieben. Die Regierung hatte die Schließung angeordnet, nachdem bereits im Juli Wasser in einer andere Grube in Xingning eingedrungen war. (APA/ag.)