Wien - Laut Vito Gamberale, Geschäftsführer der börsenotierten italienischen Autostrade, ist eine Pkw-Maut auf Autobahnen zwar "politisch sensibel", aber de facto unausweichlich". Das passiert überall auf der Welt. Mobilität ist ein Service und dafür muss man zahlen", sagte Gamberale am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Auf Grund der hohen Staatsschulden würden die Länder zunehmend dazu übergehen, ihre Straßeninfrastruktur zu privatisieren. Mauten seien dann nur noch die logische Folge, glaubt Gamberale.

Richtung Mautsystem

Frankreich, Italien, Spanien und Portugal hätten ihre Autobahnen bereits bemautet. Die meisten Staaten in Zentral- und Osteuropa würden folgen und auch in den USA gehe es "rasch in Richtung Mautsystem". Allerdings räumt auch der Autobahnmanager ein, dass die Einführung einer Pkw-Maut nicht über Nacht erfolgen kann. Notwendig seien "viele Vereinbarungen mit den sozialen Klassen, aber auch im Parlament", betonte Gamberale.

Europas größter Betreiber

Die Autostrade ist mit 3.408 Kilometer Straßen der größte Betreiber von bemauteten Autobahnen in Europa. In Italien betreibt das börsennotierte Unternehmen 61 Prozent aller Autobahnen und das automatische Mautabbuchungssystem für das gesamte Autobahnnetz. Außerdem hat die Autostrade auch das Lkw-Mautsystem in Österreich errichtet und weiteren Mautstraßen in Großbritannien und den USA gebaut. Beworben hat sich das Unternehmen zuletzt bei der Privatisierung der Autobahnen in Frankreich und auch in Tschechien wird ein Angebot der Autostrade für die Errichtung eines Lkw-Mautsystems erwartet. (APA)