Wien - Ab 2. September wird im Wiener Donaupark eine Bronze-Büste des ehemaligen Chilenen Salvador Allende stehen.
Gefertigt wurde sie von dem in Wien lebenden chilenischen Künstler Jaime Carvajal. Wien und die in Wien lebende chilenische Gemeinschaft will "im Jahr des Erinnerns und des
Gedenkens" damit ein Zeichen setzen, dass Verbrechen gegen die
Menschlichkeit niemals vergessen werden dürfen - Demokratie und deren
Institutionen sind zu wahren, zu respektieren und zu verteidigen. In
der Person Allendes sind diese Aspekte vereint. Mit der Enthüllung
dieser Büste durch Landtagspräsidentin Erika
Stubenvoll soll ebenfalls ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zum
kollektiven Gedenken geleistet werden.
Allende ist in Chile Symbol für Demokratie und Beginn einer neuen Ära in Chile und
ganz Lateinamerika. Der 1970 zum Präsidenten gewählte
Chilene hat auch in Wien "Tradition": Seit vielen Jahren gibt
es in Simmering den Salvador-Allende-Hof. Auch ein Donauparkweg ist
nach Allende benannt. Dieser Parkweg wurde in den 1970er-Jahren von
chilenischen Flüchtlingen eigenhändig gepflastert.
Begegnungsstätte
Der Donaupark hat als internationale Begegnungsstätte
vieler Nationen seit über vierzig Jahren Tradition, war er doch
Veranstaltungsfläche der "Wiener Internationalen Gartenschau 1964",
der WIG'64. Gut eineinhalb Jahrzehnte später wurde auch in seiner
unmittelbaren Nachbarschaft die UNO-City eröffnet. Auch Lateinamerika
spielt im Donaupark eine traditionelle Rolle. 1983 wurde das Denkmal
des Befreiers Simon Bolivar von der Regierung Venezuelas errichtet.
Alljährlich feiern hier im Juli die sechs bolivianischen Staaten den
Geburtstag ihres Befreiers von der spanischen Krone. Im Mai 2004
wurde die Büste des Kubaners Jose Marti in Donauturm-Nähe enthüllt. (red)