Salzburg - Das Pongauer Helikopter-Unternehmen Heli Alpin Knaus ist kein unbekanntes und geriet schon wiederholt in die Schlagzeilen. Der Vater des jetzigen Firmenchefs Roy Knaus (29), Johann Knaus, pilotierte 1988 Papst Johannes-Paul II bei seinem Österreich-Besuch. Mehrmals sind bereits Hubschrauber der Firma "Heli Alpin Knaus" abgestürzt, die in St. Johann im Pongau stationiert ist und Nebenstellen in Zell am See sowie Imst in Tirol hat. Johann Knaus war drei Mal abgestürzt, beim dritten Unglück war er ums Leben gekommen.

Der erste Zwischenfall ereignete sich am 7. Juni 1989. Damals musste Johann Knaus mit seinem Hubschrauber wegen eines technischen Gebrechens in den Zillertaler Alpen notlanden. Der Pilot und zwei Passagiere mussten bei Schneetreiben eine Nacht in dem Helikopter verbringen.

Am 21. April 1992 stürzte Johann Knaus, damals 46 Jahre alt, in Pfarrwerfen im Pongau zum ersten Mal ab. Der Pilot überlebte das Unglück mit schweren Verletzungen. Am 29. September 1995 verunfallte der frühere Firmenchef im Bereich des Krippensteins im Dachsteingebiet erneut. Damals befand sich auch Roy im Helikopter. Beide blieben nahezu unverletzt.

Der nächste Zwischenfall ereignete sich am 26. März 1996. Ein 30-jähriger Vorarlberger musste mit einem Knaus-Hubschrauber im Dachsteingebiet notlanden. Zwei Tage wurde nach dem Mann gesucht, ehe er sich nahezu unverletzt im Tal meldete.

Papstpilot starb 1997 bei Absturz

Tragisch verlief der 17. November 1997. Der Papstpilot Johann Knaus (51) kam bei einem Absturz im Großarler Tal ums Leben. Er hatte eine Materialseilbahn gestreift. Sein Sohn, der 18-jährige Präsenzdiener Philip, der gerade die Flugausbildung absolvierte, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.

Am 19. November 2002 gab es einen weiteren Unfall, und zwar in Sölden (Tirol). Beim Absprengen von Lawinen war der Hubschrauber in eine Nebelbank geraten. Pilot Georg Gruber versuchte daraufhin, den Helikopter am Hang entlang bis ins Tal zu retten. Doch plötzlich berührte der Heckrotor den Boden, die Maschine stürzte ab.

Der Knaus-Rettungshelikopter "Martin 1" stürzte am 25. Februar 2004 in St. Johann/Alpendorf im Pongau beim Transport einer verletzten deutschen Skiurlauberin ab. Die Patientin kam dabei ums Leben, Notarzt und Sanitäter wurden schwer, der Pilot und ein Gendarm leicht verletzt.

Am 24. Juni 2004 kam beim Hubschrauberabsturz im Gemeindegebiet von Tschagguns im Montafon der Pilot ums Leben gekommen. Der private Arbeits-Helikopter der Salzburger Firma Knaus war für die Lawinenverbauung im Einsatz. Der 33-jährige Pilot, der im Zuge der Schutzwaldsanierung hölzerne Lawinenbauwerke im Steilgelände transportierte, war allein in der Maschine Marke "Bell 205A1".

Das Unternehmen verfügt derzeit über elf Hubschrauber. (APA)