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Foto: APA/Epa/Keystone
Wien - Die Staatsanwalt Wien prüft nach einer Strafanzeige mutmaßlich millionenschweren Missbrauch von Steuergeld beim Ankauf neuer Privatjets. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin "Format" in einer Vorausmeldung zu seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe.

Demnach prangere der Wiener Pilot und Ex-Betriebsleiter des Bedarfsflugunternehmens Avia Consult, Michael-Jürgen Höller, in einer Strafanzeige gravierenden Missbrauch der so genannten Investitionszuwachsprämie beim Kauf neuer Privatjets an: Wer bis 31. Dezember des Vorjahres einen neuen Privatjet anschaffte und auch kommerziell nutzte, erhielt vom Finanzminister zehn Prozent des Kaufpreises refundiert. Die beiden Avia Consult-Gesellschafter Lukas Lichtner-Hoyer und Andreas Staribacher, Ex-Kurzzeitfinanzminister und Wirtschaftsprüfer, weisen die Vorwürfe gegenüber dem Magazin zurück.

Massiver Missbrauch

Laut der "Format" vorliegenden Anzeige soll es aber "zu massivem Missbrauch von Steuergeld gekommen sein: So habe ein aus Indien gebürtiger Unternehmer mit britischem Pass zwar am 1. Dezember 2004 in Wien ein Bedarfsflugunternehmen gegründet, dann um 20 Mio. Dollar (16,1 MIo. Euro) einen neuen Jet gekauft und zwei Millionen Prämie kassiert, obwohl er den Flieger ausschließlich für private Zwecke nütze.

Anzeiger Höller schätzt, dass es ingesamt 35 bis 40 Missbrauchsfälle mit einem Schaden von 60 bis 70 Millionen Euro gibt. Der Pressesprecher von Finanzminister Karl-Heinz Grasser kündigt "gezielte Sonderprüfungen" an. Laut Ministerium wurden im Vorjahr insgesamt 580,7 Mio. Euro an Investitionszuwachsprämie ausbezahlt. "Wir wissen aber noch nicht, wieviel davon Privatjets betraf." (APA)