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Gaby Schaunig
Letztere haben der 40-jährigen Klagenfurterin Gabriele Schaunig nur die zugetraut, die sie näher kennen. Zu sehr verleitet ihr schlankes, leichtfüßiges Äußeres zu Analogieschlüssen in Bezug auf ihr politisches Gewicht: Die Soziallandesrätin der SPÖ hat seit ihrem Eintritt in die Landesregierung 1999 oft genug Standfestigkeit und Trittsicherheit bewiesen. Dass sie jetzt in den Ring steigt, um den Kampf um die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Peter Ambrozy anzunehmen, ist bloß eine konsequente Fortsetzung ihres bisher praktizierten aufrechten Ganges.
Dabei wollte die am dritten Mai 1965 geborene Klagenfurterin zunächst von der Politik nicht gar so viel wissen. Aufgewachsen unter durchaus linken Sozialisationsbedingungen - ihre Mutter war Gewerkschaftssekretärin -, lernte Gabriele, die damals noch Kandut hieß, die Politik quasi nebenher. Hauptsächlich kümmerte sie sich nach ihrem Jusstudium in Graz zunächst um eine Universitätskarriere am Institut für Bürgerliches Recht, ehe sie 1993 nach Kärnten zurückkehrte. Vorzüglich der Liebe und der Seen Wellen wegen: Mit ihrem Ehemann Hans Schaunig und der mittlerweile zwölfjährigen Tochter Lisa teilt sie, unter anderem, eine unausrottbare Zuneigung zum Wörther See, Unterabteilung Strandbad Klagenfurt. Das allein sei ein Grund, weshalb sie nirgendwo anders leben könne, betont Schaunig gern und oft.
Mit der Chianti-Koalition, die ihr Noch-Parteichef Peter Ambrozy mit Jörg Haider einging, war sie nie besonders glücklich und sagte es auch laut. Sollte sie Ambrozy tatsächlich beerben, wird Schaunig ihre Abneigung wohl in konstruktive Kooperation umwandeln müssen. Wie weit sie dabei zu gehen vermag, dürfte zum ersten Test für künftige höhere Aufgaben werden: Denn dass sie es mit dem Spiel auf der zweiten Geige im Land belassen wird, glaubt schon jetzt niemand. Vor allem die Herrenrunde in der eigenen Partei wird Schaunigs Ambitionen mit Argwohn beobachten und begleiten. So ist es immer schon Tradition in Kärnten gewesen.