Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at
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Während Novell bisher mit seinem Desktop-Linux-Produkt vor allem auf stark spezialisierte Bereich wie Call Center oder Point-of-Sales setzt, sieht man für die Zukunft deutlich mehr Möglichkeiten, auch im Mainstream-Markt. Indirekte Hilfe erwartet man sich dabei von Microsoft, so Firmenchef Jack Messman im Rahmen der Novell-Hausmesse Brainshare, die derzeit in Barcelona stattfindet.

"Window of oportunity"

Durch die Release von Windows Vista werden sich viele Firmen und BenutzerInnen fragen, ob sie den kostspieligen Umstieg auf eine neue Windows-Version vornehmen wollen, oder lieber gleich auf Linux migrieren. Momentan arbeite man intensiv daran, die verbleibenden Defizite des Open Source Betriebssystems im Desktop-Bereich zu beheben, um so den UserInnen den Umstieg so leicht wie möglich zu machen.

"NLD 10

Im Gespräch mit dem WebStandard bestätigte Novell-Vizepräsident für Linux und Open Source Platforms, David Patrick, dass rechtzeitig auch eine neue Version des Novell Linux Desktops auf den Markt kommen soll. Geplant ist der NLD 10 für das erste Halbjahr 2006, auf ein konkretes Features Set wollte er sich noch nicht festlegen. Es sollen aber alle zentralen Komponenten - wie die Desktops GNOME / KDE und OpenOffice.org - auf den aktuellsten Stand gebracht werden.

Grundlagen

Basis des NLD 10 wird dabei der SUSE Linux Enterprise Server 10 sein, der kurz zuvor erscheinen soll. Nach dessen Erscheinen plant man nach und nach die gesamte Produktpalette zu erneuern, dazu gehört auch die nächste Version des Flagschiffprodukts Open Enterprise Servers.

Sehr zufrieden gibt man sich bei Novell auch mit dem Start des openSUSE -Projekts, welches die Öffnung der Entwicklung von SUSE Linux vorantreiben soll. Bereits die Testversionen der neuen Generation der Distribution würden täglich 5.000 mal heruntergeladen. Auch hätten sich bereits 4.500 Personen als Entwickler registrieren lassen, das Feedback auf die Beta-Versionen sei sehr stark. (apo)