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Schon in ihren Anfängen – im Bild Pionier Mathias Zdarsky – wirkten die Skifahrer ziemlich wehrhaft. Heute verscheucht ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel Privatsender.

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Das Wettbewerbsverfahren von Premiere gegen ORF und Skiverband stört Peter Schröcksnadel nicht weiter: "So lange es mich als Präsidenten gibt", will er die Fernsehrechte am Skiweltcup nur der öffentlichrechtlichen Anstalt überlassen.

"Wir wollen den Österreichern nicht zumuten, dass sie für Skirennen bezahlen müssen", sagte Schröcksnadel bei der Präsentation der nächsten Saison: "Und wir wollen weiterhin bis zu zwei Millionen TV-Zuseher. Der Skisport ist der einzige Sport, auf den die Österreicher stolz sein können." Nahezu alle Mitbürger könnten Skifahren aber zum Beispiel auch auf ATV+ verfolgen. Nicht unter diesem Präsidenten: Schröcksnadel schließt nicht nur einen Vertrag mit dem Bezahlsender Premiere aus, sondern auch mit anderen Privatsendern. Premiere hat die Bundeswettbewerbsbehörde angerufen, weil der Skiverband sich zu international jedenfalls unüblichen Konditionen an den ORF gebunden hat. Zehn Jahre läuft der Vertrag mit der Anstalt ab 2001.

Bundeswettbewerbsbehörde prüft Vorwürfe

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat mit den Beteiligten bereits Kontakt aufgenommen und prüft die Vorwürfe nach Informationen des STANDARD. Mit ihrer Entscheidung ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Kolportierte Zweifel der Behörde an dem Vertrag ließen sich ob des noch laufenden Verfahrens nicht bestätigen.

Schröcksnadel signalisiert mit seiner Aussage, dass ihn die Entscheidung nicht weiter bekümmert. Vergibt er die TV-Rechte eben alle drei statt alle zehn Jahre an den ORF. Seine Anteile am bisher gemeinsam geführten Spartensender TW1 verkauft Schröcksnadel gerade, die Bilder seiner Wetterkameras sind weiter zu sehen. Premiere reagierte nicht auf Schröcksnadel.

EU warnt Bezahl-TV

In Großbritannien indes erwarten frei empfangbare Sender von Wettbewerbsbehörden Unterstützung gegen Pay-TV. Europäischen Behörden, um genau zu sein: Die EU könnte das Monopol des Bezahlsenders BSkyB bei Fußballübertragungen der Premier League brechen.

Acht von 138 Spielen der englischen Liga bot BSkyB auf Druck Free-TV-Sendern an. Freilich zu so überhöhten Preisen, dass kein Konkurrent darauf einstieg. Nun fordert die britische Medienbehörde Ofcom in einem Schreiben an die EU-Kommission, gleich die Hälfte der Spiele müssten bei Konkurrenten laufen.

Die nächste Vergabe 2007 werde "den EU-Wettbewerbsregeln entsprechen", zitiert der Guardian EU-Quellen. In Österreich überträgt ATV diese Saison vier Spiele der Bundesliga live, der Rest läuft auf Premiere. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 14.9.2005)