Salzburg - Stress macht dick. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich das Ergebnis einer Untersuchung, die am Salzburger Institut für Psychologie entstanden ist, bringen. Die Psychologin Maria Gstach hat in ihrer Diplomarbeit die Fragebögen von 5.350 Patienten am Landeskrankenhaus Salzburg, die sich einer Schlaganfallvorsorgeuntersuchung unterzogen haben, ausgewertet. Ein Ergebnis: Stress kann ein wichtiger Auslöser für Übergewicht und krankhafte Fettsucht - im Fachjargon Adipositas - sein. Dass Dicke gemütlich sind, ist ein Mythos. Ganz im Gegenteil: Adipöse Männer sind im Unterschied zu ihren normalgewichtigen Geschlechtsgenossen aggressiver. Sie haben ein größeres Bedürfnis nach Ersatzbefriedigung: Diese besteht in vielen Fällen darin, vermehrt zu essen. Adipöse Männer haben außerdem ein großes Bedürfnis nach sozialer Unterstützung, suchen nach Selbstbestätigung und neigen zu Selbstmitleid, hat Gstach in ihrer Diplomarbeit festgestellt. Ähnliche Tendenzen ortet sie auch bei übergewichtigen Männern. Frauen spielen´s herunter Auch bei den fettleibigen Frauen steht die Ersatzbefriedigung weit oben auf der Prioritätenliste. Die adipösen Frauen neigen außerdem dazu, ihr Gewichtsproblem herunterzuspielen. "Die überwiegende Bedeutung von Essen als Stressbewältigungsmaßnahme zeigt sich sowohl bei Männern und Frauen", stellte Gstach fest. In Übereinstimmung mit anderen wissenschaftlichen Untersuchungen könne Stress für die Entstehung und die Aufrechterhaltung von Übergewicht mitverantwortlich sein, heißt es in der Untersuchung. (APA)