Das Bild der Landwirte hat

sich geändert, und ihre mediale Präsenz geht mittlerweile über verstaubte "Land und Leute"-Sendungen und Bauernbund-Publikationen hinaus. Nach diversen Kalendern mit Bildern des halb nackten Bauernnachwuchses ist nun die unter Umständen schwierige Partnersuche der Landwirtssöhne Thema einer Kuppelshow auf ATV+: "Bauer sucht Frau" ist ein Erfolg für den Sender, die Leute wollen's wissen, entweder aus Nähe oder Differenz zum Dargestellten. Zumindest als Symptom eines Imagewandels weg vom Schimpfwort "Bauer" ist die Show daher zu sehen.

Foto: ATVplus

Dass ein Landwirt nicht

leicht zu einer Frau kommt, ist hier zu Lande ein gängiges Klischee. "Bauer sucht Frau" macht es sich zur Basis, verwendet es als Vehikel zum Abspulen längst abgenutzter TV-Konzepte à la "Der Bachelor" und hängt eine Bauernhof-Reality- Soap dran. Abgesehen von der Agrar-Grundtönung bleibt aber alles beim Alten, also billige Affekthascherei, die längst nicht mehr wirkt. Leider muss sie das auch nicht, der Blickpunkt "einsamer Bauer" ist neu genug, um für gute Quoten zu sorgen.

Foto: ATVplus

Das Konzept der kommenden Folgen,

Menschen, die vielleicht keine realistische Vorstellung vom Leben am Hof haben, genau auf ebendieses loszulassen ...

Foto: ATVplus

... kann trotzdem durchaus unterhaltsam werden: "Arbeiten tut man einmal grundsätzlich gerne", sagte einer der Jungbauern, und das wohl nicht nur an der Liebe. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 15.9.2005)

Zum Thema: Erfolgreichste Eigenproduktion bisher: Quotenerfolg für "Bauer sucht Frau" - Im Durchschnitt waren 263.000 Zuseher beim ersten Treffen der Single-Bauern mit ihren Favoritinnen dabei

Foto: ATVplus